Taman Safari

Ersteinmal hoffe ich, dass ihr alle ein schönes Weihnachtsfest hattet und wünsche euch gleichzeitig schon mal ein frohes neues Jahr und einen guten Rutsch :) Faulheit hat mich davon abgehalten, bei Facebook etc. eine entsprechende Nachricht zu hinterlassen, hoffe ich kann es hiermit nachholen ;)

Nachdem ich im Bandung Artikel auch schon die letzte Woche Revue passieren lassen habe, hier noch der Rückblick auf das Wochenende vor Weihnachten und ein wenig Kleinkram.

Um nicht gänzlich zu verfetten, habe ich mir vorgenommen, mindestens 2x pro Woche ins Fitness Studio zu gehen. Klappt mal mehr, mal weniger, aber insgesamt bin ich recht zufrieden. Meinen Vertrag aus Deutschland bei Fitness First konnte ich glücklicherweise einfach weiterverwenden. Mein Studio befindet sich sogar in der Mall, die quasi nebenan zu meiner Wohnung ist. Da alleine zum Sport gehen aber recht langweilig ist und Amrei unglaublich geizig, wechseln wir momentan das Studio auf wöchentlicher Basis und nehmen jedes Probetraining wahr, dass sich uns anbietet.

Bisheriges Highlight: Celebrity Fitness VIP. Befindet sich in der Mall gegenüber von der Allianz. Ausstattung einfach nur großartig. Lässt den Homes Place am Media Park aussehen wie eine Bruchbude. Multimedia in jedem Gerät, inhouse Massage und für mich am wichtigsten: Regenwaldduschen. Hier darf man sogar zwei Wochen Probetraining machen und da ich mich nie registrieren musste, werde ich diese wohl noch einmal in Anspruch nehmen können.

Bei den guten alten Fitness First Platinum Studios sieht es hingegen etwas anders aus. Bis auf das, zugegebenermaßen auf dem Dach befindliche, Schwimmbad unterscheiden sie sich nicht von den Lifestyle Studios, in die ich mit meiner deutschen Karte gehen darf. Auch die Drückerkolonnen-Verkäufer dürfen hier nicht fehlen, böse Zungen vermuten Methode dahinter. Mehr als zweimal sollte man jedoch nicht versuchen, in den “Genuss” des Studios zu kommen, aber es gibt ja genug davon. Gestern wollte uns der liebe Fitness First was ganz besonderes verkaufen. Nicht nur gibt es nur heute (also wie immer) die Aufnahmegebühr geschenkt, nein einer von uns darf auch Probetrainieren. Aber nur einer, die zweite Person solle sich es dann vom anderen anhören. Irgendwann ist ihm dann aber auch aufgefallen wie sinnlos seine Aussage ist und wir durften beide trainieren :D

Wenn man ein wenig Fahrt nicht scheut kann man problemlos4-5 Monate in den Top Fitnessstudios Jakartas trainieren, ganz Pfiffige fangen dann einfach wieder von vorne an. Kleiner Tipp: Man ist natürlich nicht nur für 4 Monate da, sondern gerade erst zugezogen und plant die nächsten 2 Jahre in Jakarta. Wem der Stress zuviel ist, dem steht natürlich auch immer noch der Königsweg der Unverschämtheit offen. Da ein Bule, der ein Wohngebäudekomplex betritt, dort sicherlich auch wohnt, wird er, z.B. im Batavia Gebäude bei mir um die Ecke, von der Security freundlich ins hauseigene Fitness Studio begleitet. Fragen werden hier nicht gestellt und man kann kostenlos trainieren. Die Ausstattung ist natürlich etwas spartanischer, aber für Laufen und ein wenig Gewichte stemmen langt es allemal.

Einmal die Woche, meist nach dem Sport, gönne ich mir dann noch im Mitra Sehat in der Semanggi Mall eine Massage. Für 150.000 Rupiah kann man sich hier 1.5h lang durchkneten lassen. Nach 21h sollte man jedoch nicht mehr auftauchen, dann sind die Mitarbeiter mehr als unmotiviert. Beste Erfahrungen habe ich mit Sonntag Nachmittags gemacht.

Freitag Abend hatten Anna, Amrei und ich eigentlich fest geplant, im Stadium feiern zu gehen. Vortrinken fand bei mir auf dem Dach statt und irgendwie verquatschte man sich bis 3h, als Amrei sich plötzlich entschied, “nur mal kurz auf den Boden zu legen, aber wir gehen gleich los”. Sekunden später war Amrei nicht mehr ansprechbar, daher versuchten Anna und ich noch verzweifelt den 24h Lieferdienst von McDonalds zu erreichen, doch die Website funktionierte nicht und die Telefonnummer ließ sich von meinem Handy aus nicht wählen. Ende eines gelungenen Abends :D

Samstag entschied ich mich nach einem späten Frühstück mal einen Abstecher mit dem Roller durch die Stadt zu machen. Bei bestem Wetter und, unglaublich, Sonnenschein fuhr ich in Richtung Jalan Jaksa, der Backpackerstraße, los. Natürlich hatte ich mir bei Google Maps vorher ungefähr den Weg angeschaut, den ich fahren muss, doch das ist in Jakarta ungefähr so hilfreich wie Eiskratzer zum Schneeräumen (um auch mal auf euer Wetter zu sprechen zu kommen ;) ). Weder ist dort eingezeichnet, wo man mit seinem Roller langfahren darf (viele Straßen sind von 6-22h für Roller gesperrt), noch eventuelle Abbiegverbote gekennzeichnet (s.o. aber auch für Autofahrer). So wurde aus einer für 15 Minuten angesetzten Rollerfahrt 1.5h durch die verwinkelten Seitenstraßen Jakartas, aber Spaß hat es trotzdem gemacht und den Weg zur Jl Jaksa werde ich inzwischen wohl auch im Schlaf finden. Eigentliches Ziel waren die Gebrauchtbuchhändler. Da hier die Backpackerhostels sind, werden hier von diversen Händlern gebrauchte Reiseführer verkauft und ich war auf der Suche nach dem Lonely Planet Phrase Book und dem Südostasienführer für meine Reisen ab März. Leider war die Suche nicht erfolgreich, wenn man vom S.O.Asienreiseführer ohne die Länder Indonesien und Thailand absieht. Wer schneidet bitte knapp 150 Seiten aus einem Buch und verkauft den Rest? :D Oder noch wichtiger: Wer kauft das dann? Thailandhasser, die bereits den Indonesienreiseführer besitzen? ;)

Sonntag in der Früh um Sechse holte Tiwuk mich mit Anna und Amrei im Gepäck am Kos ab. Taman Safari stand auf dem Programm, wörtlich übersetzt Safaripark. In der Nähe von Bogor und knapp 1.5h Autostunden von Jakarta gelegen bietet der Park die Möglichkeit mit dem Auto durch selbigen zu fahren und dabei in verschiedenen Bereichen die Tiere direkt am Wagen vorbeilaufen zu lassen. Sozusagen eine kontrollierte Safari. Natürlich ist uns auf der Fahrt noch der Reifen geplatzt, wodurch wir einen kleinen Zwischenstopp beim vertrauenswürdigen Straßenhändler einlegen durften :D

Vor den Toren des Parks werden von den Einheimischen Karren voll Möhren verkauft. Natürlich ist die Fütterung von Zebras und Co im Park verboten, aber das Verbotsschild, dass einen Indonesier interessiert (außer es handelt sich um Naturkatastrophen und/oder Geister), muss noch erfunden werden. Der Park selber ist schön gemacht und es ist wirklich beeindruckend durch eine Gruppe Löwen, die sich links und rechts vom Wegrand in die Sonne gelegt haben, vorbeizufahren. Trotzdem hat mich bei der Durchfahrt das unangenehme Gefühl eingenommen, dass hier zum Teil viel zu viele Tiere auf zu wenig Raum eingesperrt werden. Ich würde die Parkstruktur inkl. der Fütterungen mal als grenzwertig, aber noch irgendwie vertretbar beschreiben. Über eben genannten Tatsachen lässt sich streiten, was gar nicht geht ist das “Gehege” der weißen sibirischen Tiger. Die beiden ausgewachsenen, riesigen Tiere leben auf einer knapp 20m² großen “Insel”, auf der wirklich gar nichts ist, mit dem man sich die Zeit vertreiben könnte, ausser eine Treppe hoch zum Schlafhaus. Ins Haus selber können die Tiger jedoch nicht gelangen, 3 winzige, dünne Drahtseile versperren den Weg. Wieviel Volt auf diesen Seilen liegen muss, damit der Tiger nicht einfach durchläuft, will ich gar nicht wissen. Schlimmer als das Gehege ist aber der dahinter liegende “Streichelzoo”. Dieser Zoo besteht aus 4 kleinen Hütten, in denen ein (jeweils Baby) Löwe, Tiger, Leopard und in der letzten Hütte ein kleiner Orang Utan liegen. Für 10.000 Rupiah kann man sich mit dem Tier der Wahl fotografieren lassen. Dass diese Form der Tierquälerei gegen jede Natur der Tiere geht, ist den Besuchern egal. Man lässt sich gerne für das Familienalbum fotografieren. Dass ein unwilliger Leopard am Metallhalsband gerissen wird, an selbigem in der Luft baumelnd dann in Position “geworfen” wird, Nebensache, es wird fröhlich geknipst und vermutlich noch zu Hause erzählt, wie man sich todesmutig zu einem vollkommen zugedröhnten (die Augen sprechen Bände) Raubtier gesellt hat. Letztendlich muss aber jeder selber für sich die Entscheidung treffen, ob man das Spiel mitmacht oder eben nicht. Glaube meine Position ist klar ;)

Wie immer freue ich mich über ein paar Zeilen eurerseits, das Weihnachtswochenende kommt hoffentlich bald hinterher ;)

3 Kommentare

  1. Alena
    Posted 28. Dezember 2010 at 10:37 | Permalink

    Hast du noch gar keine Fantis gesehen?

  2. Imax
    Posted 28. Dezember 2010 at 15:08 | Permalink

    doch hat er….und stühle aus elefantenbeinen mitgebracht :)

  3. Alena
    Posted 29. Dezember 2010 at 14:39 | Permalink

    Boah Ibel, so ein Mist kann auch nur von dir kommen!!!