Ein wunderschönes Jahr wünsche ich euch allen zusammen. Da es bei mir an Neujahr relativ ruhig zuging, gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen. Die neue Wohnung ist echt angenehm, schön mal einen Ort zu haben, an dem man auch gerne Zeit verbringt. Funktionierendes, schnelles Internet ist auch eine wunderbare Erfindung.
Nach langer Überlegung und 1000 Stunden Recherche zum Thema Android im Netz, habe ich mich jetzt doch dazu durchgerungen, mir ein iPhone 4 zu holen. Zwar sind die jetzt vorgestellten neuen Handys von HTC und Co echt cool, aber nachdem ich ein Galaxy Tab in der Hand hatte, weiß ich einfach, dass es eben doch kein iOS ist, was auf den Geräten läuft. Gekauft habe ich es mir für 35€ im Monat direkt bei BASE online. Man bekommt für die 35€ das 32GB iPhone (Unlocked) ohne Anzahlung (31€ für 16GB) und zusätzlich für die 2 Jahre Laufzeit eine 200MB Internetflat, und je 30 SMS und Minuten ins Eplus Netz umsonst. Für 5€ mehr kann man laut BASE Mitarbeiter auf 1GB aufstocken. Find ich echt einen super Preis, schreibe das ganze hier nur so ausführlich, falls noch jemand grad mit dem Gedanken spielt.
Rechnung:
24*35= 840€ Gebühr auf 2 Jahre
iPhone z.B. bei O2: 769€ über die Finanierung
840-769=71€ -> 71/24= 3€ / Monat für die 200MB Flatrate
Gibt natürlich auch andere, vllt sogar bessere Angebote, aber dann zumeist mit Simlock oder Netlock und fragt mal den Carl, wie sich ein T-Mobile Netlock in Indonesien so anfühlt Jetzt heisst es nur hoffen, dass Apple nächste Woche nicht das iPhone 5 vorstellt
Silvester hatte für mich eigentlich richtig schlimm angefangen. In einer kleinen Seitenstraße hielt das Auto vor mir plötzlich an, aber ich konnte noch rechtzeitig bremsen. Der Rollerfahrer hinter mir hatte aber nicht aufgepasst und entschied sich, beim Bremsen meinen Fuß mitzunehmen. Neben einem schönen Abdruck auf meinem Fuß (zum Glück hatte ich ja Sicherheitsflipflops an) ist mir aber nichts passiert. Abends sind wir bei mir in der neuen Wohnung gestartet. Ursprünglich mit 5-6 Leuten geplant, wurden es plötzlich 11 Mann, da die Indonesier aber im X2 reinfeiern wollten, wurde es recht früh auch wieder leerer. Nachdem wir dann auf das neue Jahr angestoßen und einen gewissen Pegel erreicht hatten, ging es weiter Richtung X2. Während ich vor dem X2 auf Frau A. „wartete“, gingen die anderen schon mal rein. Nachdem kein Taxifahrer Frau A. mitnehmen wollte, entschieden wir uns, den Eintritt zu prellen und marschierten einfach an den Türstehern vorbei in den Club. Irgendjemand fragte noch kurz nach einem Stempel, doch selbst mit stempelfreiem Arm ließ man uns passieren. Als dann gegen halb 7 die Lichter angingen, machten wir uns auf den Weg zu McDonalds. Niemand wusste, wo der nächste Laden ist, nur, dass einer in unmittelbarer Nähe liegt. Also zum Taxistand und nach Preisen gefragt. 100.000 Rp war das allgemeine Angebot. Dafür lasse ich mich 4h durch Jakarta transportieren. Also nach dem Meter verlangt. Leider war der Taxifahrer so klug beim losfahren 20.000 vorzuschlagen, was der euphorisierte Amerikaner im Taxi sofort bestätigte, nur um 10m weiter festzustellen, dass der McDonalds keine 30m um die Ecke entfernt liegt. Als wir ausstiegen las das Taxameter immer noch die Startgebühr von 5000. Im McDonalds kam die Ernüchterung. Es ist Frühstückszeit. In meinem perfekten betrunkenen Bahasa forderte ich „Mau BigMac tidak mau makanan pagi“, möchte Bigmac, kein Frühstück. Der Amerikaner stimmte mir eifrig zu und so forderten wir relativ erfolglos weiter nach BigMacs. Nach ein paar Minuten kam der Manager und bot uns BigMacs innerhalb einer Stunde an. Begeistert stimmten wir zu und bestellten, nach einer kurzen Kalkulation, 12 BigMac Menüs. Leider stellte sich heraus, dass wir nicht nur eine Vegetarierin dabei hatten, sondern zwei Leute auch lieber am Frühstück teilhaben wollten, und so teilten wir uns die Tablettes zu fünft. Ohne Johannes Beckers ist eine solche Masse an Essen allerdings nicht zu vernichten und so mussten wir 3 Menüs wohl oder über zurückgehen lassen.
Nach 4h Schlaf weckte mich glücklicherweise die Sonne und ich konnte mich daran machen, meine Wohnung zu putzen. Nachmittags ging es mit dem Roller nach Kota, zum Cafe Batavia. Da uns das Essen im Cafe entschieden zu teuer erschien, setzten wir uns in eins der Warungs direkt nebenan. Als einzige Europäer weit und breit, die nicht im Batavia saßen, wurden wir schnell zur Touristenattraktion für Indonesier und man bat um Fotos. Da ich ja noch nicht genug Roller gefahren war, ging es als nächstes einmal quer durch die Stadt in die Kelapa Gading Mall, die ich mir einmal richtig anschauen wollte und anschließend wieder nach Hause. Vier Stunden Roller fahren sind echt anstrengend
Um das neue Jahr gebührend zu begrüßen, ging es Sonntag um 11.30 ins Grand Hyatt zum Brunch. Bis 15h darf man sich dort den Bauch mit allen möglichen Leckereien vollstopfen, was ich auch zur Genüge tat. Der abschließende Toilettenbesuch war leider weniger erfolgreich. Seit meinem ersten Tag in Jakarta habe ich mich gefragt, was dieses kleine Drehrädchen links an den Toiletten zu bedeuten hat. Zwar kleben auf den Toiletten Anweisungen, aber die habe ich mir nie wirklich durchgelesen und die Bildchen fahren für mich auch unverständlich. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, es endlich auszuprobieren. Großer Fehler. Anscheinend ist dieses Rädchen Startpunkt eines Wasserstrahlers, der für den hygienebewussten Indonesier von heute das Klopapier ersetzt. Ein Problem wird das Ganze, wenn man nicht auf dem Klo sitzt, sondern davor steht. Zur Anschaulichkeit, habe ich euch ein kleines Bildchen gemalt. Äußerst unangenehm, eigentlich überall, besonders aber wenn man durch die Lobby eines 5-Sterne Hotels muss und einem jede Tür aufgehalten wird.
Kleine Veranschaulichung (draufklicken zur großen Version):
Am Mittwoch gab es eine weitere kleine Roller Story. Zum Alpenstammtisch ging es, natürlich, nicht im Taxi, sondern auf meiner kleinen Honda. Da bei den großen Hotels und schicken Malls aber keine Motorradparkplätze existieren, musste ich mir einen Parkplatz außerhalb suchen. Was gibt es besseres als einen Ojek Platz um den Roller „illegal“ abzustellen. Die Jungs zeigten wir auch, wo ich den Roller hinstellen soll und so ging ich zum Stammtisch. Als ich dann aber meinen Roller abholen wollte, sah ich schon aus der Entfernung, dass er weg ist. Großartig, dachte ich mir, das hat mir noch gefehlt. Roller geklaut in Indonesien. Auf einmal winkt ein Indonesier aus der Entfernung. Vielleicht hat er ja was gesehen. Warum stellst du den Roller hier ab, fährt er mich auf Englisch an. Ja weil die Ojek Jungs mir gesagt haben, ich könnte ihn hier abstellen. Schlechte Gegend sei es hier, und böse Menschen würden hier vorbeikommen. Er habe meinen Roller. Super danke, wo ist er denn? Bei der Polizei. Herzrasen. Wieviel Bestechungsgeld wird jetzt wohl nötig sein. Sehe ich aus wie Jori N Soriale, der Name auf den Rollerpapieren? An der Polizeistation, einem kleinen Häuschen in der Mitte der Straße, angekommen sehe ich meinen Roller und will aufsteigen. Nichts da, die Polizisten wollen mich sehen. Ibel auf Red Bull ist nichts gegen diesen Puls. Schüchtern betrete ich das Büro und hole meinen kleinen roten „Geldbeutel“ heraus. Doch die Polizisten grinsen mich nur an und winken mir zu. Ich darf gehen. Was lernt man aus der Geschichte? Nächstes Mal einfach direkt bei der Polizei parken
2 Kommentare
Bloß kein Abenteuer auslassen
Vor der Toilette stehend das Drehrädchen betätigen ist ein Klassiker… bin ich froh dass ich dir nicht erzählt habe wofür das ist…